Am Donnerstag berichteten die Behörden bei einer Pressekonferenz von den aktuellen Waffenfunden bei Rechtsextremen.
Am Donnerstag berichteten die Behörden auf einer Pressekonferenz von den aktuellen Waffenfunden bei Rechtsextremen.
APA/ALEX HALADA

Der Extremismusforscher Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) zeigt sich im ORF-Interview besorgt über gehäufte Waffenfunde bei Rechtsextremen in der jüngsten Vergangenheit: In den letzten vier Jahren hätten Ermittler bereits 36-mal Waffen in dem Milieu entdeckt, beruft er sich auf Recherchen des Blogs "Stoppt die Rechten".

Anfang der Woche stieg diese Zahl erneut: Beamte stellten am Montag bei rechtsextremen Mitgliedern eines Rockerclubs ein Arsenal an Waffen sicher. Ein politischer Hintergrund für die Anhäufung an teils schwerem Geschütz sei nicht auszuschließen, sagte Weidinger dem ORF: Immer wieder beschlagnahme man große Mengen an Waffen, häufig auch militärische Ausrüstung. NS-Devotionalien würden ebenso oft entdeckt. Es stelle sich die Frage, was mit den Waffen geplant war, ob es um Auseinandersetzungen innerhalb des Milieus ginge oder um politische Projekte – etwa um Pläne für eine Art Aufstand. Eine Gefahr für den Staat als Ganzes seien die neonazistischen Gruppierungen nicht, wohl aber für Einzelpersonen und Minderheiten.

Weidinger spricht sich für die erneute Veröffentlichung eines Rechtsextremismusberichts aus. Dieser ist im Regierungsprogramm vorgesehen, lässt aber bisher auf sich warten – aufgrund einer verpatzten Ausschreibung. Aktuell ist mit einem Bericht im Herbst kommenden Jahres zu rechnen. (muz, 30.6.2023)